Ein Live-Video und ein Text über die Frage, was uns als Menschen verbindet statt trennt, aufgenommen während der Premiere des Projekts ALLES MENSCH mit Christina Mantel.
Mit diesem Text fing meine Songschreiberei an. Die Anfangssequenz (die „Menschwerdung“) hatte ich ziemlich genau so eines Nachts geträumt…
Ich muss da alleine durch, während Christina eine Lektion in Bühnenpräsenz gibt, ohne im Fokus zu stehen.
Außerdem passen die im Video eingeblendeten Lyrics farblich sensationell gut zu den Bühnenvorhängen.
Aber es geht um mehr. Viel mehr:
Wunder dieser Welt
Text und Musik: Volker Giesek
Tausend weiße Schatten
Sind aufgereiht am Strand
Vom Wasser noch ganz salzig
Stehn sie und warten
Ein morgengrauer Himmel
Mit Wolken, schwarz und schwer
Und gütig-warmer Westwind
Treibt nimmermüde und beständig
Fruchtbarn Regen vor sich her
Den Schatten wachsen Arme
Zwei Beine, Kopf und Hirn
Ein Land, ein Volk, ein Name
Auf jeder Stirn
Es wachsen ihnen Augen
Zwei Ohren und ein Mund
Jedem seinen Glauben
Die Schatten werden bunt
Als schwereloser Traum fängt unser Leben an
Statt Dunkelheit umgibt uns plötzlich Licht, und dann
Staunt jedes kleine Kind über das Wunder dieser Welt
Wenn erster Schnee ganz still auf grüne Wiesen fällt
Tausend rote Fahnen
Zerfetzt in Schall und Rauch
The Good, the Bad, the Ugly
Am seidnen Faden
Niemand kennt die Richtung
Doch jeder geht voran
Und sucht im dicksten Dickicht
Nach der Lichtung
Die ihm Hoffnung geben kann
Als schwereloser Traum fängt unser Leben an
Statt Dunkelheit umgibt uns plötzlich Licht, und dann
Staunt jedes junge Paar über das Wunder dieser Welt
Wenn silbern fahles Mondlicht auf die Meeresbrandung fällt
Kannst du dir vorstellen, wir beide
Draußen im Weltall und frei, so frei
Wir sehn die Erde
Eine Seifenblasenwelt
Mündungsfeuer leuchten
Götter ziehn ins Feld
Erster Schrei
Nur Milch und Brei
Für Jesus, Buddha, Ben
Manchmal steht
Auch der Prophet im Regen
So wie Sven
Spieln im Sand
Nach Haus gerannt
Zu Hütte, Wohnung, Zelt
Erster Kuss, und schließlich
Muss der Mensch raus in die Welt
Und wenn der letzte Vorhang fällt
Stehn tausend graue Schatten
Hand in Hand am Meer
Für alle geht die Reise
Nur einmal bis hierher
Ein allerletztes Luftholn
Und nirgends ein Gebet
Als jeder stumm, ganz langsam
Zurück ins Wasser geht
Als schwereloser Traum fängt unser Leben an
Statt Dunkelheit umgibt uns plötzlich Licht, und dann
Reisen wir für’n Wimpernschlag durchs Wunder dieser Welt
Am Ende bleibt Erinnerung an Mond und Schnee